… und der Weihnachtsmann kegelt
Du bist tatsächlich der Meinung, dass es realwirtschaftlich möglich wäre, dass jemand sein Guthaben immer und möglichst sofort ausgibt (von einem Schuldner etwas kauft) um somit die Guthaben und Schulden gegeneinander auszubuchen?
Wenn ich also eine Firma habe, die gut verdient und jeden Monat Plus macht, muss ich auf Teufel komm raus immer alles sofort wieder ausgeben? Was soll man denn dafür alles kaufen?!? Man kann doch nur eine begrenzte Menge von Waren konsumieren! Spätestens nach einem Jahr hätte ich den Hof voller Plunder den ich nicht brauche und nur gekauft habe, damit ein anderer seine Schulden ausbuchen kann.
Und Rücklagen für schlechte Zeiten sind auch Tabu? Was mache ich denn wenn ich z.B. Maschinen verkaufe und bei Bestellung mit einem bestimmten Betrag in Vorleistung gehen muss? Da brauch ich immer ein gewisses finanzielles Polster!
Also ganz ehrlich … das ist der größte Unsinn den ich seit langem gehört habe. Die Wirtschaft ist ein gepuffertes System und das ist auch gut so, denn diese Pufferung (temporäre Hortung von Guthaben) ermöglicht ein “staufreies” Wirtschaften. Wenn ich immer alles sofort ausgebe und dementsprechend bei Geschäften immer Zug-um-Zug Arbeite und entsprechend jedes mal warten muss, gibts sehr schnell massive Probleme (sogenannte Deadlocks).
Die Pufferung zu verbieten ist quatsch! Sinnvoller ist es dafür zu sorgen, dass die Puffer nicht unbegrenzt anwachsen können (z.B. Umlaufsicherungsgebühr).
Nachtrag: Nicht jeder Schuldner hat sofort etwas, was er verkaufen kann. Manchmal dauert es Jahre bis eine kreditfinanzierte Investition sich “rentiert”.